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Persönliche Erfahrungen mit der Zen-Praxis
Mein Lebenswandel als Zen-Praktizierender
Ji San
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07.05.2015
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Sooft es mir neben meinem Beruf als Arzt möglich ist, nehme ich an den Veranstaltungen im International Zen-Temple teil. Hier, an diesem Ort der buddhistischen Praxis, finde ich das nötige Umfeld, das mich wieder zurück auf das Wesentliche im Leben besinnen lässt. Alle Einrichtungsgegenstände, die räumliche Aufteilung und die Verhaltensregeln sind einzig dafür ausgelegt, die Menschen, die sich hier zur gemeinsamen Praxis zusammenfinden, bei der Erleuchtung des eigenen Geistes zu unterstützen.
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Persönliche Erfahrungen mit der Zen-Praxis
Wie die Zen-Praxis mein Leben verändert hat
Dae Hyun
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18.03.2015
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Seit fast 15 Jahren übe ich nun Zen im International Zen-Temple unter dem Ehrw. Zen-Meister Young San Seong Do. Trotz der langen Zeit, die ich praktiziere, sehe ich mich noch immer als Anfänger. Oft denke ich, dass meine Praxis stärker sein müsste. Aber ich bin sehr glücklich, dass ich der Zen-Praxis treu geblieben bin und nie aufgegeben habe. Über die Jahre ist Zen das Wichtigste in meinem Leben geworden. Was bedeutet dabei „Zen-Praxis“? ...
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Diamant-Sutra
Weisheit jenseits von Worten
Hyun Jung
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15.08.2011
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Die buddhistische Lehre zeigt den Weg zur Erleuchtung. Die Weisheit jenseits von Worten kann durch Meditation erlangt werden. Wie wir dabei vorgehen müssen, nämlich wie wir bei fortgeschrittener Einsicht unseren Geist bezwingen und weilen sollen, ... Weiter lesen
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Diamant-Sutra
Spirituelle und kulturelle Kettenreaktion
Cheong Am
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02.05.2012
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Shakyamuni Buddha hat das Diamant-Sutra vor mehr als 2500 Jahren gelehrt, und es war Kumarajiva, der es vor 1500 Jahren aus dem Sanskrit ins Chinesische übertrug. Nach Meinung der Historiker war dies der Beginn einer überwältigenden spirituellen und kulturellen Kettenreaktion in China, Korea, Japan, Vietnam und vielen anderen asiatischen Ländern, die noch immer anhält....
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Diamant-Sutra
Diamantenschneider Sutra
Kwan Eum Haeng
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02.06.2011
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Nichts schneidet so scharf und sauber wie ein Diamant und reflektiert doch das Licht in allen Spektren, obwohl selbst ohne Farbe. So wird das Diamant-Sutra auch "Diamantenschneider-Sutra" genannt. Der Diamant ist wie der Geist, der scharf und klar, alle Illusionen abschneidet, die uns davon abhalten, unsere Wahre Natur zu erkennen.
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Diamant-Sutra
Was das Diamant-Sutra mir bedeutet
Beob Su Haeng
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15.06.2014
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„Wenn es dir schlecht geht, hast du dann eine gute Freundin, die du anrufen kannst?” Auf diese Frage, die mir meine Betreuerin an der Universität vor einiger Zeit einmal stellte, antwortete ich: „Wenn es mir richtig schlecht geht, dann lese ich das Diamant-Sutra.” Die Antwort kam spontan und ohne Zögern und bei dieser Gelegenheit wurde mir klar, wie wichtig das Diamant-Sutra mittlerweile für mich geworden war.
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Bekanntmachung
Beileidsansprache für die Dahingegangene, Hyun Jeong |
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Im April 2013 ist unsere langjährige Mitpraktizierende und liebe Dharma-Freundin Hyun Jeong Bo Sal Nim verstorben. Im Rahmen der buddhistischen Zeremonien zur Beisetzung ihrer sterblichen Überreste wurde die nachstehende Traueransprache verlesen, die der Ehrw. Zen-Meister Young San Seong Do aus diesem Anlass verfasst hat.
..................
Ach! Weh mir!
Unser Leben - woher kommt es, wohin geht es?
Buddha sagt:
,,Allen, denen wir begegnen, von denen werden wir unweigerlich wieder getrennt. Alle Menschen sind sterblich."
Das gilt, für wen auch immer, unvermeidlich.
Weh dann, weh mir!
Ein bedeutender Lehrer sagte:
,,Mit leeren Händen kommen wir in diese Welt;
mit leeren Händen gehen wir in die andere Welt;
das ist unser menschliches Leben.
Wenn wir in diese Welt geboren werden, woher kommen wir da?
Wenn wir sterben, wohin gehen wir?
Das Leben ist wie eine treibende Wolke, die erscheint;
der Tod ist wie eine treibende Wolke, die verschwindet.
Die treibende Wolke selbst ist ursprünglich unwirklich.
Und so sind auch Leben und Tod, Kommen und Gehen.
Und doch ist da ein Ding, das immer klar ist,
und in der Klarheit immer jenseits von Geburt und Tod."
Daher, Hyun Jeong Lee Ok Wha Bosal,
von jetzt an lege alles nieder, sei in der ewigen Seligkeit des Friedens!
Namu Amita-Bul, Namu Amita-Bul, Namu Amita-Bul.
Mein tiefes Bedauern über deinen Tod sage ich,
Seong Do
Sangha
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Buddhas Geburtstag
Die Feier zu Buddhas Geburtstag und
zum Empfang der fünf Gebote
Haein Seong
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01.05.2012
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Wie jedes Jahr begehen wir gemeinsam mit Buddhisten in aller Welt am 8. Tag des vierten Monats nach dem Mondkalender den Geburtstag Buddhas, der
sich in diesem Jahr zum 2555. Male jährt. An diesem hohen Fest findet traditionell auch ... Weiter lesen
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Diamant-Sutra
Tiefgründiges Sutra
N.n. |
02.06.2011
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Das Diamant-Sutra ist die Aufzeichnung eines Lehrgesprächs, das der historische Buddha mit Subhuti einem seiner wichtigsten Schüler - vor über tausend zuhörenden Mönchen geführt hat. Er behandelt in diesem Gespräch die letzten Fragen der Existenz, die jeden Menschen unabhängig von seiner religiösen Zugehörigkeit oder seiner persönlichen Lebensphilosophie betreffen. ...
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Texte in voller Länge
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Diamant-Sutra
Weisheit jenseits von Worten
Hyun Jung
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15.08.2011
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Die buddhistische Lehre zeigt den Weg zur Erleuchtung. Die Weisheit jenseits von Worten kann durch Meditation erlangt werden. Wie wir dabei vorgehen müssen, nämlich wie wir bei fortgeschrittener Einsicht unseren Geist bezwingen und weilen sollen, erklärt Buddha im Diamant-Sutra. Es beschreibt keine Erkenntnistheorie, sondern leitet zu einer Erkenntnispraxis an. Sie kann nur durch Meditation ausgeübt werden.
Der Text des Diamant-Sutras sollte gelesen und als Anregung verstanden werden, sich der Praxis einer Zen-Gemeinschaft unter Anleitung eines Zen-Meisters anzuschließen.
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Diamant-Sutra
Tiefgründiges Sutra
N.n.
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02.06.2011
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Der "International Zen Temple", in dem ich regelmäßig Zen-Meditation übe, hat vor kurzem eine sehr schöne Buchausgabe des "Diamant-Sutra" erscheinen lassen.
Das Diamant-Sutra ist die Aufzeichnung eines Lehrgesprächs, das der historische Buddha mit Subhuti einem seiner wichtigsten Schüler - vor über tausend zuhörenden Mönchen geführt hat. Er behandelt in diesem Gespräch die letzten Fragen der Existenz, die jeden Menschen unabhängig von seiner religiösen Zugehörigkeit oder seiner persönlichen Lebensphilosophie betreffen.
Der Inhalt dieses tiefgründigen Sutras kann kaum jemals ganz ausgelotet und begriffen werden. Das gilt auch für mich selbst, obwohl ich mich nun bereits lange mit viel Freude und Gewinn mit dem Text beschäftige und ihn sicherlich ein wenig besser verstehe als am Anfang.
In Asien ist dieses Werk schon seit vielen Jahrhunderten außerordentlich bekannt und weit verbreitet. Ein 868 n.Chr. gedrucktes chinesisches Exemplar des Sutras, der so genannte Tun-Huang-Druck, ist eines der ältesten erhaltenen gedruckten Bücher der Welt. Für den insbesondere in China, Korea, Japan und Tibet verbreiteten Mahayana-Buddhismus ist das Diamant-Sutra eine der wichtigsten heiligen Schriften überhaupt. Es wird geglaubt, dass eine geheimnisvolle schützende Kraft von ihm auf diejenigen Menschen, die sich damit befassen, ausgeht.
Im Westen ist das Sutra demgegenüber bislang eher wenig bekannt. Daher hat der Abt des International Zen-Temple, der koreanische Mönch und Ehrw. Zen-Meister Young San Seong Do, vor etwa zehn Jahren eine Übersetzung ins Englische angefertigt, um es uns Europäern leichter zugänglich zu machen. In diese Übersetzung sind seine tiefe Meditationserfahrung und sein schon damals über dreißig Jahre andauerndes Studium des Diamant-Sutras eingeflossen. Seither hat der Ehrw. Zen-Meister immer weiter an der Vervollkommnung der Übersetzung gearbeitet.
Erst jetzt hat der Zen-Meister zugestimmt, dieses Werk in Buchform erscheinen zu lassen. Die wirklich wundervoll gestaltete Ausgabe enthält die englische Übersetzung des Zen-Meisters, eine unter seiner Anleitung entstandene Übersetzung ins Deutsche und erläuternde Anmerkungen in englischer und deutscher Sprache. Außerdem ist in ihr als Faksimile auch der als Ausgangspunkt der Übersetzung dienende, um 400 n. Chr. entstandene chinesische Text von Kumarajiva enthalten, die berühmteste und für den Mahayana-Buddhismus maßgebliche chinesische Textfassung. Die deutsche Übersetzung stellt die erste dar, die auf dem Kumarajiva-Text basiert.
Das Buch ist nicht zum Verkauf im Buchhandel bestimmt. Seine Erstellung und sein Druck wurden ausschließlich aus Spenden der Mitglieder des Zen-Tempels finanziert.
Wenn Sie Interesse haben sollten, teilen Sie es bitte mit, wir senden Ihnen dann sehr gerne ein Exemplar des Buches zu.
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Buddhas Geburtstag
Die Feier zu Buddhas Geburtstag und zum Empfang der fünf Gebote
Haein Seong
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01.05.2012
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Wie jedes Jahr begehen wir gemeinsam mit Buddhisten in aller Welt am 8. Tag des vierten Monats nach dem Mondkalender den Geburtstag Buddhas, der sich in diesem Jahr zum 2555. Male jährt.
An diesem hohen Fest findet traditionell auch die Zeremonie zum Empfang der fünf buddhistischen Gebote (Su-Ge-Schick) statt. Es ist dieses Jahr bereits das zwölfte Mal, dass diese besondere Feier im International Zen-Temple in Berlin unter der Anleitung des Ehrw. Zen-Meisters Young San Seong Do zelebriert wird.
Zur Vorbereitung auf dieses wichtige religiöse Fest, zu dem alle Mitglieder und Freunde des International Zen-Temple und ihre Gäste herzlich eingeladen sind, sollten alle Praktizierenden sich in besonderer Weise darum bemühen, ihren Geist zu läutern.
Su Ge Shik
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Diamant-Sutra
Spirituelle und kulturelle Kettenreaktion
Cheong Am
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02.05.2012
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Der International Zen-Temple in Berlin, Deutschland wurde vor etwas 12 Jahren von dem koreanischen Mönch und Zen-Meister Young San Seong Do gegründet. In unserem Tempel praktizieren Menschen aus unterschiedlichen europäischen Ländern, sogar solche anderer Glaubensrichtungen, das koreanische Gong-An Seon unter der Leitung des Zen-Meisters Young San Seong Do Snim.
Seit mehreren Jahren ist zu bemerken, dass eine wachsende Anzahl Menschen, besonders hier in Europa, ernstes Interesse an der Zen-Praxis zeigen. Natürlich ist das koreanische Gong-An Seon nur einer der Wege der Zen-Prais. Diese Entwicklung führt es auch mit sich, dass immer mehr Menschen das Diamant-Sutra als die Essenz der Lehre des Buddha ansehen und beginnen, seine tiefgründige und geheimnisvolle Wahrheit zu verstehen.
Eingedenk dessen, hat Zen-Meister Young San Seong Do die überaus anspruchsvolle Aufgabe in Angriff genommen, den chinesischen Urtext des Keum Kang Kyun ins Englische zu übersetzen. In seine Übersetzungsarbeit hat er die gesamte Energie und Weisheit gesteckt, die er in den 40 Jahren seiner intensiven Gong-An Seon-Praxis erlangt hat. Seine Schüler haben diese englische Fassung sodann ins Deutsche übersetzt.
Shakyamuni Buddha hat das Diamant-Sutra vor mehr als 2500 Jahren gelehrt, und es war Kumarajiva, der es vor 1500 Jahren aus dem Sanskrit ins Chinesische übertrug. Nach Meinung der Historiker war dies der Beginn einer überwältigenden spirituellen und kulturellen Kettenreaktion in China, Korea, Japan, Vietnam und vielen anderen asiatischen Ländern, die noch immer anhält.
Zen-Meister Young San Seong Do Snims Übersetzung des Diamant-Sutras ist der chinesischen Vorlage treu und sollte daher ein höchstmögliches Maß an Authentizität erreicht haben. Ich für meinen Teil hege die Hoffnung, dass die Menschen, insbesondere in den englisch- und deutschsprachigen Ländern in dieser Übersetzung etwas Kostbares finden werden, um es für ihr eigenes Leben zu studieren. Darüber hinaus hoffe ich, dass seine Verbreitung durch die Menschen mit Interesse an der Pflege des Buddha-Geistes wärmstens begleitet werden wird.
Ich habe die Freude, die Übersetzung des Diamant-Sutras mit Euch zu teilen und wünsche Euch und Euren Familien Buddhas Segen.
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Diamant-Sutra
Diamantenschneider Sutra
Kwan Eum Haeng
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02.05.2012
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Dieses Diamant-Sutra ist eines der essenziellsten und bekanntesten Sutren des Mahayana-Buddhismus. Es ist eine der späteren Lehrreden des Buddha und die Wiedergabe des Dialoges zwischen dem Buddha und Subhuti, einem seiner zehn Hauptschüler. Besonders sind die klaren Fragen nach der "Wahren Natur" des Lebens. Die Sicht des Leerheitsgedanken wird vom Buddha, ohne dabei Dogmen aufzustellen, dargelegt.
Nichts schneidet so scharf und sauber wie ein Diamant und reflektiert doch das Licht in allen Spektren, obwohl selbst ohne Farbe. So wird das Diamant-Sutra auch "Diamantenschneider-Sutra" genannt. Der Diamant ist wie der Geist, der scharf und klar, alle Illusionen abschneidet, die uns davon abhalten, unsere Wahre Natur zu erkennen.
Wie wir so einen Geist hervorrufen und kultivieren können, und durchs Leben gehen, sind die Eingangsfragen, die Subhuti dem Buddha, stellvertretend für alle Praktizierenden, stellt. Diese haben auch 2500 Jahre später nichts an Aktualität verloren und so können uns auch die Antworten des Buddha auf Subhutis Fragen tiefgründig berühren.
Wir Praktizierenden des International Zen-Temple studieren dieses Diamant-Sutra und können nicht sagen, dass wir irgendetwas erreicht haben. Doch sind wir glücklich, uns darauf zu stützen. Jeder von uns macht täglich die ganz praktische Erfahrung, dass uns das Verständnis dieses Sutras hilft, unser Leben auf ganz natürliche Weise leichter zu machen.
Diese einzigartige Übersetzung basiert auf dem chinesischen Text von Kumarajiva (um 400), der als einer der größten Übersetzer Mahayanabuddhistischer Sutren aus dem Sanskrit gilt. Nun ist das chinesiche Kumarajiva-Diamant-Sutra erstmalig von einem Zen-Meister tiefgründig ins Englische übertragen worden dem Ehrw. Zen-Meister Young San Seong Do. Zum besseren Verständnis der Sanskrit-Begriffe des Textes ist dieser Diamant-Sutra-Ausgabe ein durch dern Ehrw. Zen-Meister verfasstes Glossar angefügt.
Dieses Buch ist nicht zum Verkauf bestimmt.
Die Herstellung und Verbreitung wurde durch großherzigen Spenden der Freunde und Mitglieder des International Zen-Temples ermöglicht, um diese großartige Lehre zu verbreiten. Auch Sie können an seiner Bekanntmachung helfen, indem Sie andere dafür interessieren; oder mit ihrer Spende helfen, weitere Ausgaben herzustellen.
Mögen Sie ein Buddha werden!
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Diamant-Sutra
Was das Diamant-Sutra mir bedeutet
Beob Su Haeng
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15.06.2014
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„Wenn es dir schlecht geht, hast du dann eine gute Freundin, die du anrufen kannst?” Auf diese Frage, die mir meine Betreuerin an der Universität vor einiger Zeit einmal stellte, antwortete ich: „Wenn es mir richtig schlecht geht, dann lese ich das Diamant-Sutra.” Die Antwort kam spontan und ohne Zögern und bei dieser Gelegenheit wurde mir klar, wie wichtig das Diamant-Sutra mittlerweile für mich geworden war.
Als ich im Oktober 2003 für mein Studium an der Freien Universität nach Berlin kam, begann ich regelmäßig an den wöchentlichen Dharmazeremonien im International Zen-Temple gem. e.V. teilzunehmen. Ich kam das erste Mal zu der Vortragsreihe am Donnerstag als der Ehrw. Zen-Meister Young San Seong Do über das elfte Kapitel des Diamant-Sutras sprach. Ich kann mich immer noch an das merkwürdig angenehme Gefühl an diesem Abend erinnern. Ich war auf einmal sehr aufgeregt, wie elektrifiziert, und auf dem Nachhauseweg hatte ich das große Bedürfnis, das ganze Sutra einmal von Anfang bis Ende laut zu lesen was ich von da an getan habe, in der Regel dreimal hintereinander, einmal pro Woche, und zusätzlich in besonderen Situationen: Wenn ich gestresst, wütend oder verzweifelt war. Einige Jahre später begann ich dann, den Text mit einer Melodie, die ich mir selbst ausgedacht hatte, zu begleiten. Der Schritt vom Lesen zum Rezitieren war sehr beeindruckend für mich. Es hat meine Beziehung zum Sutra intensiviert und mein Leben hat sich seitdem grundlegend geändert.
Obwohl ich das Sutra schon so oft gelesen habe und es mittlerweile auswendig kann, muss ich zugeben, dass ich es nicht wirklich verstehe. Deshalb halte ich mich streng an das, was der Sechste Patriarch Hui-neng über dieses Sutra gesagt hat: „Wer es selbst nicht sieht, sollte, indem er sich einzig auf die Wörter und Begriffe stützt, es lesen und rezitieren.“ (Das Diamant-Sutra, übersetzt von Y. S. Seong Do. Angkor Verlag 2010, S. 9) Manchmal fühle ich mich wie ein gerade zur Welt gekommenes Baby, dass einfach nur die Geräusche der Erwachsenen imitiert, ohne zu begreifen, welche Bedeutung hinter diesen Lauten steckt. Und doch macht es natürlich einen enormen Unterschied, ob ich chinesische Wörter und Begriffe (die ich überhaupt nicht verstehe) lesen und rezitieren würde oder ob ich Wörter und Begriffe lese und rezitiere, die zumindest in eine Sprache übersetzt sind, die ich verstehe. Das ist einer der Gründe weswegen ich dem Ehrw. Zen-Meister sehr dankbar bin für seine Übersetzung ins Englische des chinesischen Textes der von Kumarajiva zu Beginn des 5. Jahrhunderts aus dem Sanskrit ins Chinesische übersetzt worden war.
Und doch ist nicht jede Übersetzung auch gleich eine gute Übersetzung. Einen Text zu übersetzen bedeutet nicht, einfach die Wörter einer Sprache mit Wörtern einer anderen Sprache zu ersetzen. Einen Text zu übersetzen bedeutet, den Inhalt eines Textes auf solche Art und Weise zu vermitteln, dass die Lesenden die Bedeutung des Originals erfassen können. Um das zu bewerkstelligen, kann es manchmal sogar nötig sein, nicht genau die selben Worte zu verwenden. Hinzu kommt, dass Wörter in einer Sprache häufig mehrere Bedeutungen in einer anderen Sprache haben. Um genau das treffende Wort auswählen zu können, muss man die Bedeutung des ganzen Satzes oder des gesamten Textes kennen. Deshalb kann jemand, der die Bedeutung des Originals nicht vollkommen versteht, nicht ernsthaft einen Text übersetzen, selbst wenn diese Person sowohl die Sprache des Originaltextes als auch die Sprache in die der Text übersetzt werden soll perfekt beherrschen würde. Wenn man sich unter diesem Gesichtspunkt, beispielsweise, eine der bekanntesten Übersetzungen des Diamant-Sutras ins Englische ansieht und das Geständnis des Übersetzers, dessen Namen ich hier nicht nennen kann, liest, dass es ihm nach der Hälfte des Textes nicht mehr möglich war, die Bedeutung des Textes zu erfassen, wie sehr kann man sich dann auf seine Wahl der Worte und Begriffe für die „bloße“ Übersetzung verlassen? Kann dann überhaupt von einer Übersetzung die Rede sein, wenn der Übersetzer gar nicht versteht, was er da übersetzt?
Wenn ich dagegen die Reden des Ehrw. Zen-Meisters über das Diamant-Sutra höre, dann scheint alles immer klar und einfach. Seine Erklärungen deuten immer direkt auf den Kern der Aussagen des Textes; seine Worte enthüllen für mich jedesmal eine Bedeutung, die tief im Text verborgen zu sein scheint und die, zur gleichen Zeit, so selbstverständlich und offen ersichtlich ist, dass ich häufig überrascht bin, dass ich selbst nicht fähig war, sie zu sehen. Aus diesem Grund umfasst das außerordentliche Übersetzungswerk des Ehrw. Zen-Meisters nicht nur die Wort-für-Wort-Übersetzung eines Textes, obwohl ich zugeben muss, dass es eine besonders anmutige und poetische Auswahl an englischen Worten ist: Das Ergebnis einer lebenslangen Bemühung, das Diamant-Sutra und Zen-Buddhismus Laienpraktzierenden zugänglich zu machen, zunächst in Korea und später einem Westlichen Publikum. Sein außerordentliches Übersetzungswerk umfasst, mehr als alles andere, die Vermittlung der tiefgründigen Bedeutung des Textes, nicht allein durch den Text selbst, sondern auch durch seine Reden über den Text und seine nicht endende Bemühung, uns in unserer Praxis anzuleiten.
Ohne Zen zu praktizieren, ist es nutzlos das Diamant-Sutra zu lesen oder zu rezitieren. Wenn ich das Diamant-Sutra mit einem verwirrten Geist lese oder rezitiere, dann machen mich die Worte und Begriffe nur noch verwirrter. Wenn ich es mit einem klaren Geist lese, dann entwickelt sich der Text ganz natürlich und dann ist jeder Abschnitt, jedes Wort, vollkommen an der richtigen Stelle. Jedes Kapitel, jeder Satz ist dann genauso, wie er sein sollte. Beispielsweise ist es dann so, dass mit jedem weiteren Mal, mit dem ich die „Vier Vorstellungen“ aufsage, sie ein wenig mehr abzuschmelzen scheinen. Mit einem verwirrten Geist werde ich dagegen ärgerlich und genervt über die endlosen und vermeintlich nutzlosen Wiederholungen. Aber selbst wenn ich das Diamant-Sutra mit einem verwirrten Geist lese, hat es mir doch immer geholfen, meinen Geist zu öffnen und eine gewisse Distanz zum Chaos meiner verwickelten Gedanken zurückzugewinnen. Während des Lesens intensivieren sich zwar zunächst alle möglichen Arten von schlechten Gefühlen, und ich muss mich dann sehr stark zusammenreißen, um bis zum Schluss weiterzulesen, aber danach stellt sich ein Gefühl der Erleichterung ein und die Atmosphäre um mich wirkt gelöst und friedlich und es kommt plötzlich die Hoffnung auf, dass ich vielleicht, eines Tages, wirklich fähig sein werde „[meine] wahre Natur zu erleuchten und (…) zum ersten Mal gewahr werden werde, dass dieses Sutra nicht aus Worten und Begriffen besteht“ (ebd., eigene Hervorhebung), genau wie der Sechste Patriarch Hui-neng kommentierte.
Seit der Veröffentlichung der Übersetzung des Ehrw. Zen-Meisters in Form einer gebundenen Buchausgabe im Jahr 2010, mit einer ausgesprochen schönen Einbandgestaltung, ist es noch einfacher geworden, dieses Sutra hoch zu achten. Allein das Buch in der Hand zu halten und es anzusehen, wirkt schon beruhigend und hoffnungsvoll auf mich, weil der Einband aus so einem sanften und anmutigen Material besteht und die Farbauswahl und die Anordung von Worten und Bildern mit so viel Hingabe und Umsicht vorgenommen wurde.
Das Diamant-Sutra und ich sind über die Jahre gute Freunde geworden. Es ist ein geduldiger Freund, ein guter Zuhörer und, ohne ein Wort zu verlieren, sagt es mir sehr viel, auch wenn ich die meiste Zeit über unfähig bin, es zu verstehen. Dann kann ich mich aber immer an den Ehrw. Zen-Meister wenden, der das Unaussprechliche in Worte und Begriffe übersetzt, die mir etwas sagen.
Es ist sehr leicht, ein Buch über den Atlantischen und den Pazifischen Ozean zu schicken, aber jedes Mal, wenn ich Niederwerfungen vor dem Buddha mache, danke ich ihm dafür, dass er den Ehrw. Zen-Meister nach Deutschland geschickt hat, dass er ihm Geduld gegeben hat, um das widrige und fremdartige Leben im Ausland zu ertragen, um uns zu zeigen, wie wir den Ozean des Leidens überqueren können.
Das Diamant-Sutra bedeutet mir alles.
Berlin, den 15. Juni 2014
Beob Su Haeng
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Persönliche Erfahrungen mit der Zen-Praxis
Wie die Zen-Praxis mein Leben verändert hat
Dae Hyun
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18.03.2015
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Seit fast 15 Jahren übe ich nun Zen im International Zen-Temple unter dem Ehrw. Zen-Meister Young San Seong Do.
Trotz der langen Zeit, die ich praktiziere, sehe ich mich noch immer als Anfänger. Oft denke ich, dass meine Praxis stärker sein müsste. Aber ich bin sehr glücklich, dass ich der Zen-Praxis treu geblieben bin und nie aufgegeben habe. Über die Jahre ist Zen das Wichtigste in meinem Leben geworden.
Was bedeutet dabei „Zen-Praxis“? Dies genau zu verstehen, ist selbst ein Teil der Praxis. Mit Worten und Begriffen ist es kaum zu vermitteln.
Einfach ausgedrückt ist die regelmäßige stille Sitzmeditation der Kern der Zen-Übung. Diese findet an festen Tagen und zu festen längeren gemeinsamen Übungszeiten im Zen-Tempel statt. Diese gemeinsame Praxis ist besonders wichtig: wegen der großartigen Anleitung durch den Ehrw. Zen-Meister und wegen der Kraft der Gruppe. Nicht weniger wichtig ist es aber, auch zu Hause alleine regelmäßig, am besten zweimal täglich, zu sitzen.
Untrennbar verbunden mit der Praxis des Zen im Sitzen ist die Arbeit mit dem Koan, besonders mit dem Haupt-Koan „Was ist dies?“ („Was bin ich?“). Die Arbeit mit dem Koan geht dabei zugleich über die Sitzpraxis hinaus, denn sie sollte uns, wenn wir vom Sitzkissen aufstehen, in unseren Alltag hinein immer begleiten.
Zur Praxis gehören aber auch religiöse Zeremonien, das Rezitieren von Sutren und die Praxis der Niederwerfungen. In der Zen-Schule wird betont, dass die eigene Praxis das einzige ist, was letztlich zählt, und dass theoretisches, intellektuelles Wissen am Ende ein Hindernis ist, das abgeschnitten werden muss. Trotzdem ist es auf dem Weg dorthin auch wichtig, buddhistische heilige Texte zu studieren und die grundlegenden Gebote zu kennen und einzuhalten.
Aber auch die Art und Weise, wie ich die Tätigkeiten im Zen-Tempel, die mir durch den Ehrw. Zen-Meister aufgegeben sind, verrichte, ist „Zen-Praxis“. Letztlich ist alles Zen-Praxis: Wie ich meinen eigenen Geist immer und überall halte und wie ich mein Leben führe.
II.
Das Ziel der Zen-Praxis ist es, Erleuchtung zu erlangen. Ich habe absolut keinen Zweifel daran, dass es durch die Zen-Praxis möglich ist, dieses Ziel in diesem Leben zu erlangen.
Es wäre nicht richtig, wenn man mit der Zen-Praxis wegen weltlicher egoistischer Ziele beginnt, zum Beispiel um im Beruf erfolgreicher zu werden. Das ändert aber nichts daran, dass sich die Zen-Praxis auch bei denen, die das große Ziel der Erleuchtung noch nicht erlangt haben, ganz von selbst außerordentlich positiv auf das eigene Leben auswirkt.
Das kann ich aus eigener Erfahrung bezeugen.
III.
Durch die Zen-Praxis ist mein Geist sehr viel ruhiger geworden. Das gilt nicht nur für die Phasen der Sitzmeditation, sondern für das ganze Leben. Ängste, Begierden und Sorgen sind auch heute nicht aus meinem Leben verschwunden, sie sind aber viel weniger quälend geworden. Ich glaube, das mein Geist weniger verwickelt und verworren ist als früher, wodurch ich mir weniger unnötige Sorgen und Probleme mache.
Das bemerken auch andere an mir. Freunde und Berufskollegen, sogar Vorgesetzte, haben mir in den letzten zehn Jahren mehrfach berichtet, dass sie meinen Rat oder auch nur meine Anwesenheit in schwierigen Situationen schätzen, weil ich eine Atmosphäre von Festigkeit und klarer Orientierung verbreite.
Die größere Klarheit des Geistes führt, wie ich glaube, auch dazu, dass man Menschen und Umstände viel besser „intuitiv“ einschätzen kann. Ich wundere mich zum Beispiel in meinem Beruf selbst manchmal über mich, wenn ich mich sehr gut konzentrieren und große Zusammenhänge gut erkennen und steuern kann.
Durch die Praxis gelingt es mir immer mehr, in meinem Geist immer wiederkehrenden Abfolgen von Gefühlen, Gedanken und Handlungsimpulsen entstehen zu sehen. Dann erkenne ich, wie illusionär mein stolzes „logisches Denken“ ist, nicht sehr verschieden von einem nächtlichen Traum.
Ich rufe dann oft innerlich aus: „Wie verwirrt der menschliche Geist doch ist!“ Tatsächlich glaube ich, dass das weltliche Denken, gerade auch das angeblich „wissenschaftliche“ Denken, ziemlich „verrückt“ ist, und dass dieses Denken den Menschen „verrückt“ macht. Die Zen-Praxis ist, wie ich glaube, die beste Medizin dagegen. Ich hoffe deshalb, dass ich die Kraft habe, meine Zen-Praxis zu verbessern, und dass möglichst viele Menschen zur Zen-Praxis finden.
IV.
Allgemein gesprochen habe ich den Eindruck dass sich die Dinge in meinem Leben sehr stabil und positiv entwickelt haben, seit ich mit der Praxis begonnen habe. Das gilt z.B. für die Beziehungen zu Angehörigen und Freunden und für meine berufliche Entwicklung. Schwierige und kritische Situationen kamen gelegentlich vor, lösten sich aber am Ende immer positiv auf, mal „ganz von selbst“, mal durch Wendungen, die wie ein kleines Wunder erschienen. Es ist, als ob gute Geister mein Leben beschützen würden. Ich finde das sehr auffällig, weil mein Leben in den Jahren, bevor ich mit der Praxis begonnen habe, eher kompliziert verlaufen ist.
Meine körperliche und geistige Gesundheit hat sich durch die Praxis sehr gefestigt. Seit meiner Kindheit war ich insoweit ziemlich anfällig, aber in den 15 Jahren, seit ich Zen praktiziere, war ich praktisch nie mehr ernsthaft krank.
Wer selbst erlebt hat, wie in der Sitzpraxis körperliche Schmerzen durch den Geist einfach verschwinden, haftet dem Körper und seinen Problemen weniger an. Ich bezweifle grundsätzlich nicht die moderne wissenschaftliche Medizin. Weil ich aber die Macht des Geistes über den Körper kenne, bezweifle ich so manche angeblich „sichere wissenschaftliche Erkenntnis“. Für mein eigenes Leben hat dies zur Folge, dass ich bezüglich meines Körpers viel weniger ängstlich geworden bin.
Einmal führte ich über 3 Jahre hinweg die Praxis der 300 Niederwerfungen durch. Etwa 4 Monate vor dem Ende der Übung bekam ich eine schlimme Knie-Entzündung. Die Ärztin zu der ich ging, ordnete an, das Knie mehrere Wochen absolut ruhig zu halten. Als ich ihr sagte, warum das nicht möglich sei, stimmte sie mir zu meiner Überraschung zu: Die spirituelle Übung und das Halten eines Gelübdes seien wichtiger als enge medizinische Überlegungen. Ich setzte die Praxis bis zum Ende fort, verwendete nicht einmal die mir verschriebene Salbe, und die Entzündung verschwand von selbst. Die Ärztin hatte ich vorher nie gesehen, sie war die Vertretung für einen anderen Arzt und, wie sie mir sagte, selbst Buddhistin. Das war für mich ein kleines Wunder, das mich in meiner Entschlossenheit zur Praxis bestärkt hat.
In meinem Beruf bin ich sehr glücklich. Es gelingt mir, ihn einerseits nicht allzu wichtig zu nehmen, ihn aber andererseits mit großer Freude auszuüben.
Generell fällt es mir sehr viel leichter als früher, Äußeres, loszulassen. Meine Beziehungen zu weltlichen Freunden sind weniger an der Zahl, aber besser in der Qualität geworden. Manche schlechte Angewohnheit konnte ich beenden. Ich lebe nicht in strenger Askese, aber erkenne deutlich, dass weltliche Dinge und Besitz einen extrem relativen Wert haben. Von vielen Gegenständen trenne ich mich einfach. Auch was Geld betrifft, ist meine Lebenseinstellung großzügiger als früher geworden. Dadurch hat man weniger Sorgen, gewinnt das Wohlwollen seiner Umgebung und letztlich kommt das, was man gibt, auf wundersame Weise immer wieder zurück. Das ist keine abstrakte religiöse Theorie, sondern meine eigene praktische Erfahrung.
Die Veränderungen durch die Zen-Praxis zeigen sich übrigens sogar in äußerlich leicht sichtbaren Dingen: Durch die Wirkungen der Praxis und durch das Vorbild der Sauberkeit und Ordnung im Zen-Tempel sind sowohl meine Wohnung als auch mein Arbeitsplatz aufgeräumt und hübsch hergerichtet. Daher fühlen sich auch Besucher bei mir wohl.
V.
Da die Zen-Praxis für mich so wichtig geworden ist, macht es mich traurig, wenn ich sehe, dass Menschen mit der Zen-Praxis beginnen, aber dann doch wieder damit aufhören, weil ich daran denke, welch einmalige Chance sie wegwerfen.
Zwei Dinge möchte im zum Abschluss anführen:
Erstens: Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen glaube ich fest, dass die Zen-Praxis für jeden, der sich darauf ernsthaft einlässt, von unermesslichem Nutzen ist. Bestimmte Grundzüge des Charakters und des Temperaments werden dieselben bleiben, aber die Persönlichkeit und ihre ganze Umgebung wird sehr viel reifer, harmonischer und stabiler werden. Wenn man an seiner eigenen Persönlichkeit arbeiten und die Welt verbessern will, kann ich mir nichts Besseres als die Zen-Praxis vorstellen!
Zweitens: Der Ehrwürdige Zen-Meister betont oft, dass durch die Zen-Praxis das eigene Leben unglaublich leicht, klar und einfach wird. „Einfach“ nicht unbedingt im Sinne der Zurückgezogenheit im Kloster, sondern unabhängig von der sozialen Stellung und der Tätigkeit im Leben. Das kann ich aus vollem Herzen bestätigen. Natürlich hat das Leben immer seine Probleme. Alter, Krankheit und Tod verschonen niemanden. Aber ich wundere mich beim Blick auf andere Menschen, die kein Zen praktizieren, jedes Jahr mehr, welch unglaubliche Vielzahl von Problemen sie sich selbst machen und nicht einmal bemerken, wie sie sich selbst immer mehr darin verstricken. Wer klar, frisch und geradeaus leben will, der sollte sofort anfangen, Zen zu praktizieren.
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Persönliche Erfahrungen mit der Zen-Praxis
Mein Lebenswandel als Zen-Praktizierender
Ji San
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07.05.2015
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Sooft es mir neben meinem Beruf als Arzt möglich ist, nehme ich an den Veranstaltungen im International Zen-Temple teil. Hier, an diesem Ort der buddhistischen Praxis, finde ich das nötige Umfeld, das mich wieder zurück auf das Wesentliche im Leben besinnen lässt. Alle Einrichtungsgegenstände, die räumliche Aufteilung und die Verhaltensregeln sind einzig dafür ausgelegt, die Menschen, die sich hier zur gemeinsamen Praxis zusammenfinden, bei der Erleuchtung des eigenen Geistes zu unterstützen.
Wenn ich dem Ehrenwerten Zen-Meister lausche, wie er in seinen authentischen und kraftvollen Reden den Buddha-Dharma darlegt, ist es mir möglich, selbst zu ergründen und zu erfahren worum es sich bei der sogenannten Buddha-Natur handelt, die allen Menschen innewohnt. Dabei lösen sich alle vermeintlichen Schwierigkeiten und Probleme meines Lebens in das auf was sie eigentlich sind: Gedanken und Glaubenssätze an denen ich meist unbewusst anhafte. Mein Geist beruhigt sich, wird klar und frei.
Unglücklicherweise ist das aller schwierigste daran, sich dieser Tatsache immerzu bewusst zu sein. Durch die Praxis mit dem Koan, wie sie der Ehrenwerte Zen-Meister unermüdlich lehrt, und die Atmosphäre im International Zen-Temple, mit der hingebungsvoll praktizierenden Sangha, ist es mir jedoch möglich, meine geistige Haltung immer und immer wieder aufzufrischen, ihr eine klare Richtung zu geben. Das was zu tun ist erscheint so wieder klar vor den eigenen Augen und kann einfach getan werden, so wie es ist und einfach nur so. Diese Klarheit und Stille, das Einswerden mit allem, welches ich durch intensives Bemühen während der Koan-Zen-Praxis erfahre, ist für mich das wahre reine Leben.
Vor elf Jahren habe ich zum ersten Mal den International Zen-Temple besucht. Damals wohnte ich in Köln und arbeitete dort als Krankenpfleger. Ich war zufrieden mit meiner Arbeitsstelle mit flexiblen Arbeitszeiten und ausreichendem Gehalt und ich hatte einen sehr guten Freundeskreis. Und doch war ich nicht glücklich. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens, Was ist das Leben eigentlich und warum das Ganze? Wer bin ich und was soll ich mit meinem Leben anfangen?, diese Fragen ließen mich orientierungslos umherirren.
Ein paar Jahre zuvor hatte ich diverse Bücher über die Zen-Praxis gelesen und war fasziniert von der Theorie, dass alles Leiden im Leben in uns selbst entstehe, weil wir unseren Geist nicht kennen und erkennen würden. Dass es nicht wirklich helfen kann, nur die Theorie zu kennen, sondern ihre Umsetzung durch eigene Erfahrung entscheidend ist, leuchtete mir schnell ein. Aber mir ist es alleine nicht gelungen, die Zeit zum regelmäßigen Meditieren zu finden.
Schließlich habe ich in dem Kurs „Koreanischer Zen-Buddhismus“ an der Volkshochschule zu Köln die Koan-Zen-Praxis kennengelernt. Der Dozent des Kurses, Seong Wol, ist ein Schüler des Ehrenwerten Zen-Meisters. So habe ich vom International Zen-Temple erfahren und habe ein Jahr später zum ersten Mal an einem Intensiv-Meditations-Wochenende teilgenommen.
Die Klarheit, Ernsthaftigkeit und Disziplin mit der hier praktiziert wird, die klaren Unterweisungen des Ehrenwerten Zen-Meisters und allein seine Anwesenheit beeindruckten mich sehr und mir wurde schnell klar welches Glück mir widerfahren ist, so etwas Außergewöhnliches gefunden zu haben, etwas nach dem ich insgeheim gesucht hatte. Fortan bin ich jeden Monat zu den Intensivpraxis-Wochenenden von Köln nach Berlin gereist.
Gleichzeitig bemerkte ich eine positive Veränderung meines Lebens und eine Gewissheit wuchs in mir, dass ich das Leben selbst gestalten kann und so alles möglich ist. Die Entscheidung, in Köln alles aufzugeben und nach Berlin zu ziehen, um auch unter der Woche als Mitglied der Sangha den Dharma-Reden des Ehrwerten Zen-Meisters zuhören zu können, war für mich ganz klar und fiel mir nicht schwer.
Mit Hilfe einer kontinuierlichen Praxis mit dem Koan habe ich die nötige Kraft und Ausdauer gewonnen, ein Medizinstudium zu beginnen und erfolgreich abzuschließen. Ohne die langjährigen und unermüdlichen Anleitungen des Ehrenwerten Zen-Meisters, der einen stets auf die eigene Buddha-Natur verweist, hätte ich so eine Veränderung in meinem Leben und den Weg für mich nicht gefunden.
Ich bin dem Ehrenwerten Zen-Meister Young San Seong Do unendlich dankbar für seine Tätigkeit als Lehrer und als Abt durch die er über viele Jahre hinweg diese einzigartige Möglichkeit für gewöhnliche Menschen geschaffen hat, mit Hilfe der buddhistische Praxis ein erfülltes Leben zu führen.
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